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Intrathekale Medikamentenpumpe

Bei dieser Behandlungsmethode wird das Schmerzmittel durch den implantierten Katheter direkt intrathekal bzw. ins Hirnwasser von implantierte Pumpe ständig eingeführt. Folgende intrathekal zu applizierende Analgetika stehen zur Verfügung: Morphin, Hydromorphon, Bupivacaine, Clonidin, Fentanyl, Sufentanil, Baclofen, Ziconotid, Ketamin. 
 
Indikation

Indiziert ist diese Therapieform für Patienten mit chronischen therapierefraktären Schmerzen, bei denen mit anderen schmerztherapeutischen Maßnahmen keine adäquate Schmerzlinderung erzielt werden kann oder intolerable Nebenwirkungen auftreten. Die intrathekale Schmerztherapie kann zu einer deutlichen Schmerzlinderung und einer besseren Lebensqualität beitragen.

Ablauf

Die Implantation des Katheters erfolgt in der Regel in Allgemeinanästhesie. Dazu wird über einen kleinen minimalinvasiven Schnitt im Bereich der Lendenwirbelsäule mittels Punktionsnadel der Katheter in den Intrathekalraum (Liquor) vorgeschoben. Der Katheter wird fixiert, damit er nicht verrutschen kann. Er wird zur kontinuierlichen Austestung an einen Port angeschlossen. Über diesen Port werden mittels Portnadel und externer Pumpe die auszutestenden Schmerzmedikamente appliziert. Diese Austestung kann längere Zeit in Anspruch nehmen.

Im Falle einer positiven Testung, wird der Port entfernt und der Katheter wird an die Pumpe angeschlossen. Die Pumpe wird unter die Haut im Bereich des Unterbauches implantiert. Die Pumpe beinhaltet einen Arzneimittelvorrat und gibt automatisch die programmierte Menge des Schmerzmittels durch den Katheter in das Nervenwasser ab.

Es gibt zwei Arten von Pumpen: programmierbare batterie- und motorbetriebene Pumpen und nicht programmierbare Gasdruckpumpen. In den meisten Fällen wird die programmierbare Variante gewählt. Dabei kann der Arzt die Menge und den zeitlichen Ablauf der Medikamentenabgabe durch die Pumpe telemetrisch mittels eines  Programmiergerätes einstellen. Neben der kontinuierlichen Zufuhr von Analgetika besteht auch die Möglichkeit einer patientenkontrollierten Analgesie (PCA). Diese erlaubt es dem Patienten, sich selbst, innerhalb bestimmter Grenzen, höhere Dosierungen bei Schmerzspitzen zu applizieren.

Eine regelmäßige Pumpenfüllung ist notwendig. Die Pumpe wird durch eine perkutane Punktion entleert und wieder befüllt. Batteriebetriebene Pumpen müssen nach ca. 7 Jahren ausgetauscht werden. Die motorbetriebenen Pumpen sind MR-tauglich, jedoch stoppt der Rotor bei der Durchführung der Magnetresonanztomographie. Danach sollte die Pumpe ihren normalen Betrieb wiederaufnehmen. Eine telemetrische Abfrage der Pumpenparameter nach dem MR wird empfohlen.