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Hypophysenchirurgie

Die Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse sitzt an der Unterseite des Gehirns in einem knöchernen Raum, der Sella turcica (Türkensattel). Ihr kommt eine zentral übergeordnete Rolle bei der Regulation des neuroendokrinen  Systems im Körper zu. In der Hirnanhangsdrüse werden physiologischerweise die übergeordneten Hormone ADH, Prolaktin, STH, ACTH, TSH, LH und FSH gebildet. Sie steuern im Körper verschiedene Hormondrüsen, z.B. die Schilddrüse oder die Nebennierenrinde. Die Hypophyse wird selbst durch übergeordnete Hormone des Hypothalamus reguliert und unterliegt einem Rückkopplungsmechanismus durch die peripher gebildeten Hormone.

Um der Vielzahl von hormonell aktiven Tumoren im Körper gerecht zu werden wurde an der Universitätsklinik / am Landeskrankenhaus Innsbruck im Jahr 2012 das EZI – das Endokrinologie Zentrum Innsbruck – eröffnet, in dem sich renommierte Spezialisten zum Wissensaustausch und zur Besprechung von Patienten treffen. In diesem Zentrum ist auch die Universitätsklinik für Neurochirurgie vertreten.

Mehr Information über Hypophysentumore finden Sie hier.

Abklärung

Vor Beginn der Behandlung ist die ausführliche Abklärung der Pathologie nötig:

  • Kernspintomographie (MR) der Sella
  • Visus- und Gesichtsfelduntersuchung durch den Augenarzt 
  • Hormonuntersuchung durch einen Endokrinologen
  • Neurochirurgische Vorstellung

Behandlung

Die Entscheidung zur Therapie sowie die weitere Nachsorge eines Patienten wird in unserer Klinik in einem regelmäßigen interdisziplinären Hypophysenboard, bestehend aus Neurochirurgen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Endokrinologen und Ophthalmologen festgelegt.

Falls möglich und notwendig führen Neuroendokrinologen eine medikamentöse Therapie bei manchen Formen von Hypophysentumoren durch, z.B. bei einem Makroprolaktinom. Sofern eine medikamentöse Therapie nicht in Frage kommt, ist die Operation die Methode der Wahl.

Bei einer möglichen  Operation kommen zwei verschiedene Zugangswege zur Anwendung. Zum einen gibt es den Zugang über die Nase, zum anderen über eine Eröffnung des Schädels. In den meisten Fällen kann der kleinere, minimal-invasive Zugang über die Nase durchgeführt werden. Es gibt jedoch Tumore, bei denen dieser Zugang nicht sinnvoll erscheint. In diesen Fällen kann der Tumor nur über eine Schädeleröffnung entfernt werden. Hier können zur Erhöhung der Sicherheit intraoperativ moderne Verfahren wie Neuronavigation und Endoskopie eingesetzt werden.