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Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

Traumatic Brain injury (TBI) oder Schädel-Hirn-Trauma (SHT)Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Ursache.

Einteilung

  • Grundsätzlich unterscheidet man ein isoliertes Schädel-Hirn-Trauma (nur der Kopf ist betroffen) von einem kombinierten Schädelhirntrauma (zusätzlich Verletzungen am Körper).
  • Danach erfolgt die Einteilung anhand des Schweregrades: leichtes SHT, mittleres SHT oder schweres SHT.
  • Weiters muss beurteilt werden, ob es begleitende knöcherne Verletzungen gibt und ob diese operativ versorgt werden müssen.

Verlauf

Wenn man das Krankheitsbild des Schädel-Hirn-Traums genauer betrachtet, muss man zwei Phasen unterscheiden:

  1. Im Rahmen der initialen, direkten Gewalteinwirkung auf die neuralen Strukturen (Gehirn, Rückenmark) kommt es zu einer Zerstörung von Nervenzellen und Verletzung von Gefäßen. Dabei kann es zu Blutungen im Gehirn bzw. zu Blutungen auf der Hirnoberfläche kommen, welche aufgrund ihrer raumfordernden Wirkung lebensbedrohlich sein können. Auch kommt es dabei zu einer diffusen Schwellung des Hirngewebes. Da jedoch das Gehirn vom Schädelknochen umgeben ist, kann es dem zunehmenden Druck nicht ausweichen. In dieser Phase wird meist der erste neurochirurgische Eingriff durchgeführt, um eine primäre Schädigung des Hirnes durch erhöhten Hirndruck bzw. Blut zu verhindern. Diese Schäden sind meist irreversibel, weshalb bei der akuten Versorgung jede Minute zählt.
  2. In weiterer Folge kommt es jedoch dann zu weiteren Veränderungen auf molekularer Ebene, die nicht mehr unmittelbar auf das Trauma zurückzuführen sind. Dies bezeichnet man dann als sekundären Hirnschaden. Hierbei kommt es durch gestörten Zellstoffwechsel zu Zellschwellung und in weiterer Folge zur Zerstörung von Hirngewebe.

Um diesen sekundären Hirnschäden vorbeugen zu können, bedarf es einer kontinuierlichen Überwachung mittels Neuromonitoring, sowie eines patientenindividuellen Behandlungsplans.